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FAP / MAP

FAMILIÄRE ADENOMAT. UND MUTYH-ASSOZ. POLYPOSIS
Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP)

Die Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP) gehört zu den autosomal dominant vererbten Dickdarmkrebserkrankungen. An FAP erkrankte Personen entwickeln schon in jungen Jahren (zwischen dem 10. und dem 30. Lebensjahr) multiple adenomatöse Polypen (= gutartige Tumore).

Man unterscheidet zwei Formen der FAP. Zum einen die klassische FAP, die sich phänotypisch sehr früh und mit dem Auftreten von > 100 (bis hin zu 1000 und mehr) Polypen im distalen Dickdarmbereich äußert. Zum anderen gibt es eine abgeschwächte, die sogenannte attenuierte FAP (AFAP). Diese tritt in der Regel phänotypisch später auf und die Anzahl der Polypen überschreitet die 100 nicht. Diese treten eher im proximalen Dickdarmbereich auf. Das Entartungsrisiko einzelner Darmpolypen liegt jedoch über die Jahre hinweg bei beiden Formen nahezu bei 100 Prozent, bei einer variablen Dauer der Latenzphase. Die genetische Ursache für die FAP sind Mutationen im Tumorsuppressorgen APC.

Die bislang einzige Möglichkeit, das Auftreten von Dickdarmkrebs bei Menschen mit einer klassischen FAP zu verhindern, besteht in der operativen Entfernung des Dickdarms (Kolektomie). Demgegenüber kann bei einigen Patienten der attenuierten FAP oder bei erhaltenem Enddarm nach der Kolektomie auch ein medikamentöser Therapieversuch besprochen werden.

MUTYH-assoziierte Adenomatöse Polyposis (MAP)

Die MUTYH-assoziierte Adenomatöse Polyposis (MAP) folgt einem autosomal rezessiven Erbgang. Der klinische Verlauf ähnelt dem der attenuierten FAP: Die adenomatösen Polypen entwickeln sich in der Regel erst später, ebenso wie der daraus resultierende Darmkrebs erst zwischen der 5. und 6. Lebensdekade auftritt. Adenome im Zwölffingerdarm treten ebenfalls vergleichsweise seltener auf. Aber auch hier gilt, dass der Krankheitsverlauf letztendlich in jeder Familie variabel ist. Das Entartungsrisiko einzelner Darmpolypen liegt, wie auch bei der FAP, über die Jahre hinweg bei nahezu 100 Prozent, auch wenn die Latenzphase je nach Patient unterschiedlich lang ist. Ursache für die MAP sind Mutationen in MUTYH.

Patienten mit klassischer Polyposis weisen in ca. 70 bis 80 Prozent der Fälle Mutationen in APC und in ca. 5 bis 10 Prozent Mutationen in MUTYH auf. Bei der attenuierten Form finden sich in 10 bis 22 Prozent der Patienten Mutationen in APC und in 30 Prozent der Patienten Mutationen in MUTYH.

Indikation

Charakteristischer Koloskopiebefund bzw. Auffälligkeiten bei der Familienanamnese.

Der Verdacht einer klassischen FAP liegt vor, wenn > 100 Adenome festgestellt werden. Bei der attenuierten FAP sind es 5 bis 100 Adenome.

Molekulargenetische Diagnostik

Für die diagnostische Untersuchung werden alle Exons von APC und MUTYH mittels PCR amplifiziert und direkt sequenziert.

Zusätzlich wird APC mittels MLPA hinsichtlich Deletionen und Insertionen untersucht.

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