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Diabetes (MODY)

Etwa 1 bis 3 Prozent aller Diabetiker leiden an einer erblichen Form des Diabetes, dem sogenannten MODY-Diabetes (Maturity Onset Diabetes of the Young). MODY führt wie die klassischen Formen des Typ 1- und Typ 2-Diabetes zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel und wird oft erst spät oder gar nicht diagnostiziert. Es werden verschiedene MODY-Formen unterschieden, denen jeweils Mutationen eines einzelnen Gens zugrunde liegen. Man spricht hierbei von einem monogenen Erbgang. Es kommt zur Beeinträchtigung der Funktion der Betazellen und die Insulin-sekretion wird gesenkt. Die MODY Typen 1, 2, 3 und 5 machen zusammen 90 Prozent aller MODY-Fälle aus.

MODY Typ 1

Dieser Form liegen Genveränderungen in HNF4A zu Grunde und kommt bei etwa 3 Prozent der Fälle vor. Ein häufiges Symptom ist eine ausgeprägte Hyperglykämie, die progressiv ist und daher im Alter zu typischen diabetischen Spätfolgen führen kann. Patienten reagieren positiv auf die Gabe von Sulfonylharnstoffen. Mit zunehmendem Alter kann eine Insulintherapie erforderlich werden.

MODY Typ 2

Diese zweithäufigste MODY-Form beruht auf Mutationen im GCK-Gen (20 Prozent). Bereits seit der Geburt besteht bei Patienten eine Hyperglykämie. Bei einer gewissenhaften Therapie, die auf Sport und Diät beruht, sind diabetische Folgeerkrankungen selten.

MODY Typ 3

Bei den meisten MODY-Patienten werden Mutationen im Transkriptionsfaktorgen HNF1A diagnostiziert (65 Prozent) und es kommt zu einer ausgeprägten Hyperglykämie, die unbehandelt zu Spätfolgen führen kann. Im Rahmen einer Therapie zeigen Betroffene eine erhöhte Empfindlichkeit auf Sulfonylharnstoffe.

MODY Typ 5

Diese MODY-Form liegt bei 5 Prozent der Patienten vor und ist auf Mutationen im HNF1B-Gen zurück zu führen. Zusätzlich zu einer ausgeprägten Hyperglykämie treten Nierenzysten und Fehlbildungen der Geschlechtsorgane auf. Bei Männern besteht das Risiko einer Azoospermie. Die Therapie basiert auf der Gabe von Insulin.

Indikation

Folgende Punkte weisen bei einem Diabetes-Patienten auf das Vorliegen einer MODY-Form hin:

  • Manifestation des Diabetes vor dem 25. Lebensjahr
  • Manifestation des Diabetes bei schlanken Personen zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr
  • Auftreten von Diabetes in der Eltern- und Großelterngeneration
  • Schwangerschaftsdiabetes
  • keine Diabetes-spezifischen Antikörper nachweisbar (IA2, GAD-Ak)

Es gibt eine Reihe von zusätzlichen klinischen Parametern, die eine Vorauswahl zwischen den einzelnen MODY-Formen erleichtern:

MODY Typ 1:
Erkrankungsalter <1 Jahr, keine MODY Typ 2- oder Typ 3-Mutation
MODY Typ 2:
Glukose-Anstieg oGTT <5,0mmol/l, HbA1c 5,5 – 8,0
MODY Typ 3:
Glukose-Anstieg oGTT >5,0mmol/l, keine MODY Typ 2-Mutation
MODY Typ 5:
Urogenitale Fehlbildungen

Molekulargenetische Diagnostik

PCR, Sequenzierung zum Nachweis von Mutationen im entsprechenden Gen
MLPA zum Nachweis exonübergreifender Deletionen und Insertionen
Stufendiagnostik

Liegen keine klinischen Parameter zur Eingrenzung des MODY-Typs vor, wird eine Stufendiagnostik nach Häufigkeit der MODY-Form durchgeführt.

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